Ortbetonpfähle

Ortbeton- oder auch Grossbohrpfähle zählen zu den am häufigsten angewandten Pfahlsystemen. Sie kommen bei Gründungen zum Abtragen von hohen Bauwerkslasten in tiefere, tragfähige Bodenschichten zum Einsatz. Die Ghelma AG Spezialtiefbau beherrscht drei verschiedene Systeme zur Erstellung von Ortbetonpfählen.

Kellybohrverfahren

Bei diesem Verfahren wird das Bohrrohr (Ø 620 mm bis 1‘800 mm) mit einem Grossbohrgerät in den Boden eingedreht. Anschliessend wird mit einem Bohrwerkzeug, welches an einem teleskopierbaren Gestänge (Kellystange) befestigt ist, der Boden aus dem Rohr nach oben gefördert. Die Bohrwerkzeuge werden dabei der anstehenden Geologie angepasst. Dieser Umstand macht das Pfählungssystem entsprechend flexibel. Ist die Bohrtiefe erreicht, wird ein Armierungskorb eingebracht. Anschliessend erfolgt der Betoniervorgang. Sofern kein Wasser im Bohrrohr ansteht, geschieht dies mittels einem Zentrierrohr. Muss der Pfahlbeton hingegen im Wasser eingebracht werden, erfolgt dies mittels einem Kontraktorrohr vom Pfahlfuss her. Durch dieses normkonforme Vorgehen wird garantiert, dass die geforderte Betonqualität erreicht wird.

Schneckenortbetonverfahren (SOB)

Beim SOB-Verfahren werden durchgehende Bohrschnecken ohne Verrohrung in den Boden eingedreht. Die Stabilisierung des Bohrlochs wird dabei durch das geförderte Material in der Schnecke sichergestellt. Zur Erstellung des Pfahls wird die Schnecke anschliessend nach oben gezogen, während gleichzeitig Beton durch das Seelenrohr der Schnecke eingepumpt wird. Im Anschluss wird ein Armierungskorb in den frischen Beton eingebracht.


Dieses Verfahren ermöglicht einen Pfahldurchmesser von 500 mm bis 1’180 mm und Bohrtiefen von bis zu 22 m; mithilfe einer Kelly-Verlängerung kann sogar eine Tiefe von 31 m erreicht werden. Durch den Einsatz von entsprechendem Bohrwerkzeug eignet sich das SOB-Verfahren ausserdem auch für die Erstellung von Ortbetonpfählen in harten Böden.

Verrohrtes Endlosschneckenbohren

Beim verrohrten Endlosschneckenbohren handelt es sich um eine Kombination aus SOB- und Kellybohrverfahren. Dabei findet eine verrohrte Bohrung statt, welche mittels Endlosschnecke durchgeführt wird. Rohr und Schnecke drehen dabei in entgegengesetzter Richtung, wodurch eine gegenseitige Aufhebung der Unwuchtkräfte, und damit eine hohe Bohrgenauigkeit ermöglicht wird. Der Ortbetonpfahl entsteht schliesslich wiederum durch das Einbringen von Beton, welcher durch das Seelenrohr der Schnecke eingepumpt wird, während Schnecke und Verrohrung an die Oberfläche gezogen werden. Als letzter Arbeitsgang wird die Armierung in den frischen Beton eingebracht.

 

Das verrohrte Endlosschneckenbohren eignet sich insbesondere bei Bodenschichten mit hoher Auftriebsgefahr sowie bei hohen Grundwasserspiegeln. Die maximale Bohrtiefe beträgt dabei 23 m bei einem Bohrdurchmesser von bis zu 880 mm, bzw. 20.90 m bei einem Durchmesser von 1000 mm.

 

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